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Familie im Radsportfieber

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Radsport – ein Auf und Ab zwischen verschiedenen Pulsraten und schmerzenden Beinen. Wie die Sportart selbst ist der Weg an die absolute Spitze hart. Timon und Noemi Rüegg stehen im Alter von 25 beziehungsweise 20 Jahren an der Schwelle zum Leben als Profi-Radsportler.

Das Leben im Spitzensport ist ein Kommen und Gehen: Radsport-Events finden auf der ganzen Welt statt und die Team-Basis befindet sich im Ausland. Aber im zürcherischen Oberweningen, ihrem Zuhause in der Schweiz, kommen die Geschwister immer wieder zusammen und hier haben wir sie besucht.

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So tickt und fährt Noemi Rüegg

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5 entscheidende Lebensetappen
  • Im Sommer 2015 wechselte ich die Sportart: Ich beendete meine Aktivitäten im Laufsport und fuhr im Herbst mein erstes «Radquer-Rennen». Dort fand ich meine Passion.
  • Ich absolvierte die Berufsausbildung zur «Fachfrau Betreuung» und fuhr nebenbei erfolgreich Radrennen.
  • Im November 2017 nahm ich zum ersten Mal an einer Europameisterschaft im «Radquer» teil und wurde die darauffolgenden zwei Jahre 3-fache Junioren-Schweizermeisterin in 3 verschiedenen Disziplinen.
  • Nach der Berufsausbildung arbeitete ich im Stundenlohn und legte meinen Fokus auf den Radsport.
  • Am 12. August 2021 unterschrieb ich meinen ersten Profivertrag beim holländischen Team «Jumbo Visma».
Wie ernährst du dich als Profisportlerin und was gibt dir speziell Power?
Ich habe keinen strikten Ernährungsplan, achte mich aber auf eine ausgewogene und proteinhaltige Ernährung. Ich musste lernen, dass ich durch den Ausdauersport sehr viel essen muss. Viele denken, dass man sich als Profisportler nur von Salat und Poulet ernährt, aber das funktioniert nicht. Essen ist unser Benzin. Es gibt für mich keine Zutaten, auf die ich bewusst verzichte. Es ist einfach eine Frage des Zeitpunkts.

Nach einem langen und intensiven Training oder Rennen gönne ich mir auch mal ein Stück Kuchen oder besuche ein Burger-Restaurant. Das gibt mir wieder neue Motivation.

Was ist dein Tipp an Hobby-Radsportler?
Die Freude am Sport ist das Wichtigste. Ich beobachte viele Hobby-Athleten, die verbissener sind als Profisportler und unseren Sport ja eigentlich einfach geniessen könnten. Freizeit-Sportler sollten ohne Druck trainieren können und müssen niemandem etwas beweisen. Ich empfehle, einfach nach draussen zu gehen, um das zu machen, was einem mit Freude erfüllt.

Wohin führt dich deine schönste Radstrecke?
Ich fahre gerne im Engadin. Ich liebe es, dort im Sommer Alpenpässe zu fahren. Die Route über den Julier- und Albula-Pass mag ich am meisten. Ich habe auf dieser Strecke schon einiges erlebt. Zweimal erlebte ich unterwegs und gemeinsam mit meinem Vater kleine Wunder, die mich geprägt haben.

Wenn ich leide, dann...
... denke ich an meine langfristigen Ziele. «Leiden» ist für mich nicht unbedingt schlecht und schlimm. Ich versuche das «Leiden» als etwas Normales anzusehen. Wie die Milch zu den Cornflakes gehört, gehört «Leiden» zum Sport. Und dabei geht es allen gleich: Alle leiden.

Lebst du nach einem Motto oder einer bestimmten Regel?
Für meine Zukunft und mein neues Team inspiriert mich folgendes Motto: «Always go with the decision that scares you the most, because this will help you grow» (Entscheide dich für das, was dir am meisten Angst bereitet. Es wird dir helfen, zu wachsen). Und mir ist wichtig, Freude zu haben, an dem was ich tue. Die Freude am Sport sollte der Auslöser für alles weitere sein.

Meine zweite wichtige Regel: Höre auf deinen Körper. Er ist dein Motor und du hast nur ein Exemplar davon. Niemand kennt ihn besser als du. Deshalb ist es wichtig, ein gutes Körpergefühl zu haben, um dann mit Selbstvertrauen deine eigenen Entscheidungen zu treffen.
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So tickt und fährt Timon Rüegg

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5 entscheidende Lebensetappen
  • Parallel zur Schule war Sport mein grosses Hobby.
  • Neben der Berufsausbildung zum Schreiner begann ich Radrennen zu fahren.
  • Nach der Lehre setzte ich voll auf Radsport.
  • Ich konnte grosse Siege feiern, wurde zweifacher U23-Schweizermeister und Elite-Schweizermeister 2019 in der Disziplin «Radquer».
  • Anfangs 2021 unterzeichnete ich meinen ersten Radprofi-Vertrag beim französischen Team «Crossteam Legendre». Dieser Vertrag wurde kürzlich um zwei weitere Jahre verlängert.
Wie ernährst du dich als Profisportler und was gibt dir speziell Power?
Nach einer harten Trainingswoche geben mir ein gemütlicher Grillabend mit Freunden und ein paar Bier die nötige Lockerheit und Motivation für die anstehenden Rennen. Der Kopf und die mentale Verfassung sind enorm wichtig. Das ist wichtiger als die korrekte Ernährung. Speziell Power gibt mir Kaffee.

Was ist dein Tipp an Hobby-Radsportler?
Setzt euch mit Freude aufs Rad und fährt nur dann, wenn ihr wirklich Lust dazu habt. Radelt nicht verbissen und nehmt es auch mal gemütlich.

Wohin führt dich deine schönste Radstrecke?
Das Zürcher Unterland bietet eine schöne Auswahl an ruhigen und unbefahrenen Strassen. Das ist perfektes Trainingsgebiet.

Wenn ich leide, dann...
... bin ich vermutlich mit ein paar anderen Verrückten auf dem Velo und wir schauen, wer der Schnellste ist.

Lebst du nach einem Motto oder einer bestimmten Regel?
«Reduce to the max» (Reduziere auf das Maximum). Und es gibt die sogenannten «Taimen-Rules». Das sind explicite Regeln und Angewohnheiten, die nur für mich funktionieren. Die ändern sich auch je nach Jahreszeit oder Verfassung.


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Die Sendung wurde am 4. und 5 Dezember 2021 auf den Kanälen von SRF ausgestrahlt.

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